Vor 5o Jahren besetzte das RAF-„Kommando Holger Meins“ die deutsche Botschaft in Stockholm

Am 24. April 1975 besetzt das RAF-„Kommando Holger Meins“ die deutsche Botschaft in Stockholm. Die Forderung nach Freilassung von 26 politischen Gefangenen unterstreicht das Kommando durch Ultimaten, die es mehrmals verlängert, ohne dass die Bundesregierung darauf eingeht. Nach Ablauf der Ultimaten erschießt das Kommando zunächst den Militärattaché von Mirbach, als ihre Forderungen auch danach nicht erfüllt werden, den Wirtschaftsattaché Hillegaart. Die Polizei stürmt das Gebäude, wobei die vom Kommando installierte Sprengladung durch ein Mobiles Einsatzkommando gezündet wurde. Dabei kommt ein Angehöriger des Kommandos, Ulrich Wessel, ums Leben. Siegfried Hausner erleidet schwere Brandverletzungen, wird aber, obwohl transportunfähig, nach Stammheim geflogen, wo er am 4. Mai an den Folgen der Verletzungen starb.

In dem fast 5 Monate andauernden Hungerstreik 1974 gegen die Isolationsfolterstarb Holger Meins starb an Folgen der Zwangsernährung . Im Hungerstreik 1981 stirbt Sigurd Debus ebenfalls an den Folgen der brutalen Zwangsernährung.

Hintergrund
Der Tod von Holger Meins war damals der deutlichste Ausdruck dafür, dass die Kriegsführung des Staates gegen die RAF auch nicht am Knast Halt machte. Der Geiselstatus der Gefangenen ist offensichtlich, die Gefangenen sollen zerstört werden, um die Politik der RAF zu ersticken.
Am Tag nach Holger Meins‘ Tod wird der Berliner Kammergerichtspräsident Drenckmann durch ein Kommando der „Bewegung 2. Juni“ erschossen. Der Staat schlägt mit einer groß angelegten bundesweiten Fahndungsaktion mit sämtlichen verfügbaren Polizei- und BGS-Einheiten zurück. Razzien bei den Gefangenen; die Verteidiger*innenbüros, linke Buchläden, Druckereien und Wohngemeinschaften werden auf den Kopf gestellt.n
Quelle: Eine kurze Einführung in die Geschichte der RAF Die Rote Armee Fraktion

Zu beziehen: hamburg@politcal-prisoners.net

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